Zwischenfrucht-Versuch 2023

Im Jahr 2023 hat die ARGE NORD e.V. zum zweiten Mal zwei Zwischenfruchtversuche an den Standorten Nordstenmmen und Bolzum (Lühnde) angelegt.

Ziel dieser Versuche ist es, das Abfrierverhalten verschiedener Zwischenfrüchte zu beurteilen, ihr Unkrautunterdrückungspotential zu prüfen sowie Glyphosat-freie Möglichkeiten der Abtötung von Zwischenfruchtbeständen und Altverunkrautung vor der Frühjahrsbestellung auszuprobieren.

Das Diagramm zeigt den Versuchsaufbau.

Am 03. bzw. 06. September 2022 wurden sieben verschiedene Zwischenfruchtmischungen – quer zur Bearbeitungsrichtung des Landwirts – ausgesät:

  1. Viterra MULCH
  2. Viterra RÜBE
  3. Viterra RÜBENGARE
  4. Viterra RAPS
  5. Senf solo
  6. Ölrettich & Wicke
  7. Unbearbeitet

Die Aussaatstärke erfolgte nach Herstellerangabe.

Am Standort Nordstemmen etablierten sich sehr dichte und frohwüchsige Bestände die bis zum Oberschenkel reichten. In Bolzum hingegen waren die verschiedenen Zwischenfruchtmischungen deutlich lückiger und auch die Wuchshöhe erreichte maximal Unterschenkelhöhe. Die Pflanzendeckungsgrade vor Winter entnehmen Sie bitte den unten stehenden Diagrammen.

Der Versuch wurde mit sieben verschiedenen Bearbeitungsvarianten belegt (mechanisch, chemisch, elektrisch). Die Varianten wurden in der Bearbeitungsrichtung des Landwirts angelegt. Die folgenden beiden Grafiken zeigen die Standort-individuellen Varianten:

Die Pflanzendeckungsgrade wurden zu vier verschiedenen Zeitpunkten erfasst:

  1. Bonitur vor Winter
  2. Bonitur nach Winter
  3. Bonitur nach Variantenanlage
  4. Bonitur vor Reihenschluss

Das Bild zeigt die bei Frost gewalzte Variante in Nordstemmen.

Die folgenden Diagramme zeigen zum einen die Pflanzendeckungsgrade vor Winter und die daraus resultierende Abfrierleistung zur 2. Bonitur. Zum anderen wird das Abfrierverhalten der einzelnen Komponenten, die in den Zwischenfruchtmischungen enthalten waren, dargestellt.

Die beiden folgenden Grafiken zeigen die Pflanzendeckungsgrade zum Zeitpunkt der 4. Bonitur (kurz vor Reihenschluss). Die farbliche Markierung orientiert sich am Ampelsystem: Je dunkelgrüner desto erfolgreicher war die Variante (sprich desto geringer war der Pflanzendeckungsgrad zum Boniturzeitpunkt). Dunkelgrün und komplett sauber ist immer die Glyphosat-Variante, die zum Vergleich angelegt wird.
Am Standort Bolzum zeigte die mechanische Variante mit dem direkten Vergleich zwischen ein- und zweimaligen Flachgrubber-Einsatz ein sehr gutes Ergebnis beim zweimaligen Flachgrubbern. Bei den elektrischen Varianten erhöhte der Einsatz des Netzmittels volt.fuel die Wirksamkeit. Mit Fulvosäure als Netzmittel lagen die Pflanzendeckungsgrade auf höherem  und somit nachteiligerem Niveau. Die Anzahl der Überfahrten mit Strom-Applikation hatte hier keinen nennenswerten Einfluss.
Am Standort Nordstemmen zeigte die Kombination aus Scheiben- und Kreiselegge mit einem vorausgehenden Walzengang bei Frost für die Mischungen Viterra RÜBENGARE und Viterra RAPS einen zusätzlichen Effekt.
Insgesamt war die Kombination aus Scheiben- und Kreiselegge vielversprechend.
Bei den Strom-Varianten zeigte sich die zweimalige Stromapplikation mit Fulvosäure zu Benetzung als wirksamste Variante.

Die höheren Pflanzendeckungsgrade im unbearbeiteten Streifen kann dadurch begründet werden, dass die Fläche in vergangenen Jahren zur Grassamenvermehrung genutzt wurde.

Der Versuch wird in 2024 auf sandigeren Böden um die Zuckerfabrik Uelzen fortgeführt.